Anna & Daniel
Das Haus trägt den Namen von Johann Friedrich Oberlin (1740-1826). 

Er hat als Pfarrer, Erzieher und Sozialreformer Seelsorge, Bildung, Erziehung und Entwicklungshilfe miteinander verknüpft.
Gemeinsam mit anderen Organisationen und der Öffentlichkeit arbeitet das Oberlinhaus an der Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft mit.

Das Oberlinhaus wurde 1946 gegründet. Begonnen wurde die Arbeit in den Wirren nach dem zweiten Weltkrieg, als viele Menschen entwurzelt waren. Kinder brauchten Kur- und Erholungsmaßnahmen, Frauen suchten beruflich einen Neuanfang.

Neben diese Arbeit trat bald die Ausbildung für Mitarbeiterinnen im Erziehungsdienst und weitere Arbeitsbereiche im Bereich der schulischen Ausbildung sowie der Förderung benachteiligter Jugendlicher. 1955 wurde das erste Gebäude am jetzigen Standort in der Wildbader Straße in Freudenstadt errichtet.
Seit den 1980er Jahren engagiert sich das Oberlinhaus auch in der Vermittlung von arbeitslosen Erwachsenen. Zudem bietet das Oberlinhaus über das Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung eigene Mitarbeiterschulungen sowie Schulungsangebote für externe Interessenten und Interessentinnen an. 
Die Schwerpunkte der externen Schulungsmaßnahmen liegen im sozialpädagogischen, sozialpflegeri-schen und altenpflegerischen Bereich.

Das Oberlinhaus stellte sich immer neuen gesellschaftlichen Herausforderungen und Aufgaben und hat in den mehr als 70 Jahren seines Bestehens viele Veränderungen und Erweiterungen seiner Aufgaben erlebt. Derzeit geschieht dies in den Bereichen Schulen, Berufsausbildungen, Fort- und Weiterbildung, Erwachsenenbildung sowie unterschiedlicher Betreuungsformen für Kleinkinder und junge Erwachsene. Im Mittelpunkt der Arbeit der Mitarbeiter des Oberlinhauses steht der Mensch. In den unterschiedlichen Bereichen des Oberlinhauses arbeiten derzeit ca. 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Träger des Oberlinhauses ist der Verein Oberlinhaus Freudenstadt e.V.. Das Oberlinhaus Freudenstadt ist Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg und im Evangelischen Schulwerk Baden und Württemberg. Vorsitzender der Mitgliederversammlung ist Gerhard Link. Vorsitzender des Trägervereins und Leiter des Oberlinhauses ist Hans-Henning Averbeck.
Leitbild - Präambel

Von Johann Friedrich Oberlin hat das Oberlinhaus den Ansatz ganzheitlicher und umfassender Hilfe und Betreuung übernommen. Aufgabe des Oberlinhauses ist es, da zu sein, wo Menschen Hilfe brauchen. Die biblische Botschaft, gerade auf der Seite der Schwachen und Benachteiligten zu stehen, ist uns dabei Auftrag und Ermutigung zu dieser diakonischen Arbeit. Dem Leitbild der Diakonie folgend versteht sich das Oberlinhaus auch heute als Anwalt derer, die Hilfe brauchen und stellt die Würde des Menschen, ob jung oder alt, in den Mittelpunkt seiner Arbeit. 

Gemeinsam mit anderen Menschen und Institutionen in Kirchen, Diakonie und Öffentlichkeit möchte das Oberlinhaus mitarbeiten an der Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft.

Entsprechend unserem Auftrag, da zu sein, wo Menschen Hilfe brauchen, können wir uns aber auch vorstellen, weitere Aufgaben zu übernehmen.

Entwicklung und Übersicht unserer Aufgabenbereiche


Schulen

Seit 1957 werden am Oberlinhaus Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger in der EVANGELISCHEN BERUFSFACHSCHULE FUR KINDERPFLEGE ausgebildet.

Erzieherinnen und Erzieher bilden wir seit 1975 an unserer EVANGELISCHEN FACHSCHULE FUR SOZIALPÄDAGOGIK aus. Unsere Praxisfelder sind vor allem die Kindertageseinrichtungen des Nordschwarzwalds.


2003 haben wir im Zusammenhang der Reform der Erzieherausbildung an diese Fachschule ein einjähriges Berufskolleg für Sozialpädagogik angegliedert (1 BKSP) und bieten seitdem unseren Erzieherschülern die Fachhochschulreife an. Seit 2015 bieten wir in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule und der Evangelischen Hochschule einen integrierten Bachelorstudiengang Frühkindliche Bildung ab dem Berufspraktikum an. Spezielle Unterrichtsstunden im Oberkurs bereiten den Einstieg vor, so dass insgesamt bis zu 3 Semester durch die Ausbildung angerechnet werden können.


Mitte der achtziger Jahre wurde der Ruf nach qualifizierterer Ausbildung der Mitarbeiter in der Altenpflege deutlich. In diesem Kontext entstand im Jahr 1988 unsere EVANGELISCHE FACHSCHSCHULE FÜR ALTENPFLEGE. Unsere Aufgabe sehen wir hier in der Vermittlung eines ganzheitlichen Pflege- und Betreuungsansatzes im Rahmen einer Sichtweise, die den alten Menschen in seinen körperlichen und seelischen Bedürfnissen erfasst.


Im Zusammenhang mit der bundesweiten Reform der Altenpflegeausbildung bieten wir qualifizierten Hauptschulabsolventen über die seit 2004 eingerichtete einjährige Berufsfachschule für Altenpflegehilfe einen eigenen Einstieg in die Altenpflegeausbildung. Seit dem SJ 2015/16 bieten wir die Ausbildung zur Altenpflegehelferin und zur Altenpflegerin auch in Teilzeit an. Ebenfalls seit dem SJ 2015/16 besteht die Möglichkeit ein in die Ausbildung integriertes Bachelorstudium Pflegepädagogik in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg zu absolvieren.


Seit April 2019 gibt es im Oberlinhaus auch das besondere Angebot der 2-jährigen Ausbildung in der Altenpflegehilfe für Migranten.

Im Zuge der Umstellung auf die generalistischen Pflegeausbildung bildet auch das Oberlinhaus ab dem SJ 2020/21 in der Generalistik aus. Zu diesem Zweck wurde in enger Kooperation mit der Krankenpflegeschule der KLF, den Krankenhäuser im Landkreis Freudenstadt, dem Verein der sozialen Dienstleister VSD und weiteren regionalen Trägern ein Ausbildungsverbund gegründet. Das Oberlinhaus hat hierfür eine Koordinierungsstelle eingerichtet.


Im Zusammenhang der vielen geflüchteten Menschen, die 2015 und 2016 nach Europa und Deutschland kamen, wurde im SJ 2015/16 die Schulart VAB und VAB-O (Vorbereitungsqualfiizierungjahr Arbeit Beruf) für Menschen mit und ohne Deutschkenntnisse eingerichtet, die zu einer Sprachqualifzierung auf B1 – Niveau und einem Hauptschulabschluss führt. 


Berufsausbildungen und Maßnahmen beruflicher Rehabilitation


Seit 1974 werden junge Frauen und Männer in einjährigen FÖRDERUNGSLEHRGÄNGEN auf die Arbeit oder den Beruf vorbereitet. Dies ist eine Maßnahme beruflicher Rehabilitation. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer Gesamtentwicklung zu fördern, in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren und sie zur Aufnahme einer Ausbildung oder einer Arbeit zu motivieren. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Lehrgänge werden im Internat betreut. Soweit möglich vermitteln wir diesen Jugendlichen auch einen Hauptschulabschluss. Aufbauend darauf bieten wir dreijährige Ausbildungen zum FACHPRAKTIKER in der HAUSWIRTSCHAFT, der KÜCHE, im LANDSCHAFTS- und GARTENBAU, im HOLZbereich, in der GEBÄUDEREINIGUNG,, sowie seit 2002 eine zweijährige Ausbildung zum FACHPRAKTIKER im VERKAUF an.


Auch dies sind Maßnahmen beruflicher Rehabilitation. Mit der immer schwieriger werdenden Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem freien Ausbildungs- und Arbeitsmarkt beschäftigen wir uns in den berufsvorbereitenden Lehrgängen. Zu diesen gehört die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme BvB, die wir seit 2009 bei uns durchgängig wieder anbieten. 


Wir begleiten junge Menschen sowohl bei der Aufarbeitung schulischer Defizite als auch bei ihrer beruflichen Orientierung. Ziel ist ggf. neben der Vermittlung eines Hauptschulabschlusses die Aufnahme einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle.


Seit mehr als 15 Jahren engagieren wir uns auch in verschiedenden Formen der ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) für jungen Menschen in der Berufsausbildung. Seit 2009 begleiten und qualifizieren wir in unterschiedlichen Berufs- und Ausbildungszweigen Menschen aus dem europäischen Ausland sowie aus Drittstaaten.


Außerdem bieten wir über unser INSTITUT FÜR FORT- UND WEITERBILDUNG entsprechende Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiter/innen im sozialpädagogischen, pflegerischen Bereich an.


Betreuungsangebot für Kinder, Jugendliche und Auszubildende


In unseren Wohnheimen und Internaten bieten wir unseren Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern unserer Schulen geeignete Wohnmöglichkeiten, um Sie in Ihrem Ziel der Berufsausbildung zu unterstützen und Ihnen die langen Anfahrtswege in den Ausbildungs- und Schulwochen zu ersparen.


Im Rahmen der Jugendhilfe bieten wir seit 2007 für minderjährige junge Mütter in unserer MUTTER-KIND-EINRICHTUNG die Unterstützung und Anleitung in der Kinderbetreuung und –erziehung sowie gleichzeitig die Unterstützung und Begleitung bei dem Erwerb eines Schulabschlusses und der Beruflichen Orientierung bis hin zur Begleitung durch eine Berufsausbildung an.


Zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Elternsein bieten wir seit 2010 in unserer KINDERKRIPPE AM OBERLINHAUS die ganztägige Betreuung von Kindern im Alter von 1-3 Jahren an.


Seit September 2015 betreuen wir in unseren Wohngruppen für UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE als Jugendhilfemaßnahme Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, die ohne Eltern als Flüchtlinge nach Deutschland angekommen sind.


Dieses Angebot wird seit 2018 um eine stationäre Jugendwohngruppe für Mädchen und Jungen ab 14 Jahren ergänzt.

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